Letzte Woche hatte ich ein spannendes Gespräch mit einem Kollegen. Die zentrale Frage, die sich daraus ergab, lautete: Wie kann ein Unternehmen innovativ sein, ohne dabei wertvolle Mitarbeiter, Kunden und langjährige Kooperationspartner zu verlieren?
Diese Frage ist entscheidend für alle Unternehmen, die sich auf den Weg der Transformation machen. Oft scheint es, als müsse man sich entscheiden: Entweder „New Work“ oder „Old Work“. Entweder digitale Innovation oder bewährte Strukturen. Entweder neue agile Methoden oder klassische Hierarchien. Aber ist diese Trennung wirklich notwendig? Ich sage: Nein.
Wir bei PEC Consulting sehen uns als Brückenbauer und sind überzeugt, dass Transformation nicht bedeutet, alles Alte über Bord zu werfen. Vielmehr geht es darum, das Beste aus beiden Welten zu verbinden – die Werte und Erfahrungen von „Old Work“ mit den Möglichkeiten und der Flexibilität von „New Work“.

Die zwei Welten im Vergleich
Old Work – Stabilität, Erfahrung, Effizienz
Viele der heutigen Unternehmen wurden von Menschen aufgebaut, die in traditionellen Strukturen groß geworden sind. Babyboomer und die Generation X haben Organisationen geformt, Prozesse optimiert und stabile Systeme geschaffen. Sie denken in langfristigen Strategien, sind geprägt von Fleiß, Verbindlichkeit und Strukturiertheit. Für sie ist Arbeit oft ein Lebenswerk, und das Unternehmen ein stabiler Anker.
Vorteile von Old Work:
Klare Hierarchien und Verantwortlichkeiten
Bewährte Prozesse und Stabilität
Hohe Loyalität und Verlässlichkeit
Effizienz und Skalierbarkeit
New Work – Agilität, Innovation, Selbstorganisation
Auf der anderen Seite steht New Work mit seinen Prinzipien der Selbstorganisation, Digitalisierung und flexiblen Arbeitsmodellen. Hier geht es um Autonomie, kreative Freiräume und eine neue Definition von Arbeit als etwas, das sich an den Menschen anpasst – und nicht umgekehrt.
Vorteile von New Work:
Agilität und schnelle Anpassungsfähigkeit
Stärkere Eigenverantwortung und Selbstorganisation
Innovation durch interdisziplinäre Teams
Sinnstiftende Arbeit und eine neue Führungskultur
Beide Seiten haben ihre Berechtigung – und genau hier liegt das Dilemma: Wie können Unternehmen beides miteinander verbinden?
Die Brücke zwischen beiden Welten – konkret und praxisnah
1. Digitalisierung als Chance für alle – statt als Bedrohung
Viele Babyboomer haben große Erfahrung darin, Prozesse schlank und effizient zu gestalten. Sie sind Meister der Optimierung – genau das ist ein Schlüssel für digitale Transformation! Statt also Digitalisierung als etwas Neues und Bedrohliches zu verkaufen, kann man sie als Fortführung bewährter Prinzipien darstellen: Automatisierung vereinfacht Prozesse, anstatt sie zu ersetzen.
2. Hybride Strukturen schaffen
Es muss nicht „entweder oder“ sein. Manche Aufgaben erfordern klare Strukturen und Hierarchien, andere profitieren von Agilität und Flexibilität. Unternehmen können hybride Modelle etablieren, die beide Ansätze miteinander verbinden.
Zum Beispiel könnte ein Unternehmen Meetings neu organisieren: Routine-Meetings bleiben strukturiert und effizient, Innovations-Workshops hingegen sind kreativ, offen und agil. So werden beide Arbeitsweisen respektiert und integriert.
3. Wissenstransfer aktiv fördern
Erfahrene Mitarbeiter besitzen wertvolles Wissen – junge Generationen bringen neue Ideen. Statt ein „Generationsproblem“ zu sehen, kann eine aktive Wissensbrücke entstehen.
Praxisbeispiel: Ein Unternehmen etabliert ein Mentoring-Programm in dem jeder seine Kompetenzen im Team teilen darf: Babyboomer geben ihr Wissen weiter, während die Jüngeren digitale Kompetenzen vermitteln. So entsteht ein echter Austausch was verbindet und Synergien schafft.
4. Führung als Brückenbauer
Führungskräfte müssen die Rolle von Übersetzern übernehmen. Sie sollten verstehen, dass Veränderung Unsicherheit schafft – und diese gezielt abbauen. So könnten regelmäßige Transformations-Dialoge helfen, Raum zum Zuhören zu schaffen um Sorgen ernst zu nehmen und Visionen in verständliche Schritte zu übersetzen.
Fazit: Zukunft entsteht nicht durch Spaltung, sondern durch Verbindung
Unternehmen müssen nicht entscheiden, ob sie sich für Old Work oder New Work entscheiden. Die Zukunft gehört denen, die beides miteinander verbinden.
Dazu braucht es eine kluge Integration von Digitalisierung, hybride Modelle, gezielten Wissenstransfer und eine Führung, die als Brückenbauer agiert.
Denn die besten Innovationen entstehen nicht im radikalen Bruch – sondern in der Kunst, Bewährtes mit Neuem zu verknüpfen.
Was denkst du? Wie gelingt es Unternehmen, beide Welten zu vereinen? Und welche Beispiele kommen dir dazu in den Sinn? Schrebe es in die Kommentare!
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