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Mehr Empathie - warum Frauen New Work übernehmen sollten

Aktualisiert: 17. Okt. 2023

Als Frau habe ich mich nie nachteilig behandelt gefühlt, ich war nie Opfer irgendeiner männlichen Belästigung - oder ich habe diese nicht als solche wahrgenommen. Ich arbeite fast ausschließlich mit Männern und fühle mich in ihrer Umgebung wohl. Ich fühle mich wertgeschätzt, verstanden, geachtet und respektiert. Ich genieße die Sachlichkeit der Männer, ihre Geradlinigkeit und ihren Tatendrang. Ich erfahre viel Dankbarkeit und Unterstützung.

Frauen nehme ich geteilt wahr: Es gibt die Gruppe von ihnen die immer noch aus einem Mangel heraus handeln, sich selbst als Opfer sehen und „Konkurrentinnen“ schnellstmöglich ausschalten möchten. Dafür nutzen sie ausgeklügelte Methoden deren Feinschliff sie ihr Leben lang beschäftigt halten wird. Dann gibt es noch die wachsende Gruppe, der sich weiterentwickelten und befreiten Frauen. Diese begegnen einander wohlwollend. Sie sehen den Menschen und dessen Potentiale und erfreuen sich an seinen Erfolgen. Gespräche mit ihnen empfinde ich als bereichernd, stärkend und ermutigend. Sie denken in Synergien, haben spannende Ideen und hören aufmerksam zu.

Die Anfrage Nun wurde ich vor einigen Wochen gebeten zwei Veranstaltungen speziell für Frauen mit Impulsen zum Thema New Work zu bereichern. Dabei sollten sich die Inhalte um die neue Arbeitswelt und deren positive Auswirkungen auf Frauen beziehen. Die genannten Schlagworte waren Work-Life-Balance, Aufstiegsmöglichkeiten, Bildung von Resilienz, Bewusstseinsentwicklung. In meiner Arbeit spreche ich bisher immer von Mensch zu Mensch. Es ist mir egal, ob Frau oder Mann. Bei dieser Anfrage sollte sich das ändern. Ich sollte von Frau zu Frau sprechen. Bei der Vorbereitung merkte ich, wie sich dieser Gedanke von anfänglich zögernd in immer mehr Freude verwandelte. Denn die Zielgruppe Frau im New Work Kontext ist genau richtig gewählt. Frauen mit all ihren Kompetenzen sind nämlich der Schlüssel, um New Work wirklich zu verstehen und zu leben. Nicht als Nutznießerinnen, sondern als Gestalterinnen. – Ich glaube aber, dass sich die Frau in den Unternehmen dessen nicht bewusst ist. Der Mann ist es ebenfalls nicht und reißt, wie in alter Gewohnheit, in seinem Kontroll- und Tatendrang alle spannenden Themen an sich – so auch das Thema New Work. Und die Frau schaut ihm dabei bewundernd, vom Rand aus zu. Das muss sich endlich ändern.

Frauen sind empathischer als Männer Wir ahnen es… Die Kommunikation zwischen Mann und Frau könnte unterschiedlicher nicht sein. Wo sich bei vielen Männern vieles um Fakten und Taten dreht, sprechen Frauen die Sprache der Gefühle - etwas für viele Männer abstrakt Ungreifbares, was sich alle 5 Minuten ändern kann.... Nicht immer einfach. Studien belegen, Frauen sind empathischer. Woher das kommt, ob und inwieweit die Gene hierfür verantwortlich sind oder es doch die Hormone und Erziehung sind, daran wird noch geforscht. Die reine Bestätigung dafür reicht mir jedoch. Ist das jetzt schlimm für Männer? In Sachen Unterschiede zwischen Mann und Frau ist eines klar: Männer sind im Durchschnitt größer und stärker als Frauen. Das sieht man deutlich und unser Leben haben wir schon je her danach ausgerichtet. Wie ist es jedoch mit dem Unterschied der Empathie? Diesen können wir nicht sehen, darum ist seine Existenz in den meisten unserer Unternehmen wahrscheinlich noch nicht bewusst angekommen.

Erfolgsrezept: Weiblich? Softskills sind schon lange zu hardskills geworden! Und diese werden in unseren Unternehmen dringend gebraucht. Denn unsere Unternehmen haben alle die gleichen Herausforderungen: Fachkräftemangel, Mitarbeiterbindung, Schnelligkeit durch die Anpassung der Strukturen, Potentialentwicklung, Innovation, Spezialisierung, Kreativität, Sinnhaftigkeit usw. Die zukünftige Führungskraft im New Work Kontext kann daher nur ein servant leader sein. Das Managen von Menschen führt dazu, dass sie gehen oder bleiben und verstummen. Der servant leader hingegen hinterfragt machtorientierte Strukturen und Verhaltensweisen und sieht sich selbst als Unterstützer und Koordinator seiner Kompetenzen im Team. Er sprüht nur so vor weiblicher Energie, denn er ist empathisch, fürsorglich, verbindend, ganzheitlich, menschlich, kreativ, liebt Menschen und sucht in allem, was er tut, nach Sinnhaftigkeit. Spannend, dass genau diese Eigenschaften von vielen unserer jungen Kolleginnen und Kollegen in den Unternehmen vermisst werden: Wertschätzung, Unterstützung, Wohlfühlen, Wir-gefühl, Augenhöhe, Stärkung, ein menschliches Vorbild, einen Sinn, Klarheit und eine gemeinsame Vision. Wie es völlig klar ist, beim Umzug die Männer das Klavier schleppen zu lassen und die Frauen sich hier bewundernd zurückhalten, so wünsche ich mir die Selbstverständlichkeit im Thema New Work, den Frauen den Vorrang zu lassen, sie in ihrer Führungsrolle zu unterstützen und sich als Mann bewundernd zurückzuhalten. Denn hier hat die Frau ihre Stärken, die sie wiederentdecken, aufleben, einbringen und zelebrieren darf. Frauen reißen keine Aufgaben an sich. Aber sie übernehmen sie gerne, wenn man sie ihnen anbietet und sie ein Team um sich wissen, dass sie darin unterstützt sich in all ihrer Weiblichkeit darauf einlassen zu dürfen um neue, unkonventionelle Wege zu finden. Ich wünsche mir, dass Frauen die Verantwortung dafür übernehmen, dass New Work vom bunt angepinselten und mit Glitzer bestäubten „old work“ endlich zu dem wird, was es sein soll: ein grundlegend transformiertes Verständnis von „Arbeit“, Erfolg, Struktur und Beziehungsaufbau. Ich bin davon überzeugt, dass die Frauen das wunderbar hinbekommen und alle, Unternehmen, Teams, Männer, Frauen, … davon profitieren werden.

Insights aus der Praxis In jedem Team, in dem ich bisher war, sind die bewussten Frauen die, die das Miteinander grundlegend verbessern, neue Kollegen integrieren, durch Rückfragen Klarheit herstellen, die Kommunikation ins fließen bringen, eine sinnvolle Dokumentation pflegen und zielgerichtet nach Entscheidungen suchen. Nicht selten werden sie darin ausgebremst und auf ihren Platz – weiter unten – verwiesen, belächelt oder ihnen wird Ineffizienz unterstellt. Gleichzeitig sitzen Führungskräfte und Geschäftsführer - Männer, stundenlang in Seminaren, um die gewaltfreie Kommunikation zu trainieren, um über den Aufbau von Beziehungen zu reflektieren und sich im Visionieren zu üben. Warum lassen wir nicht die Natur Natur sein und bilden Synergien? Einfach wäre es doch, die eigenen Stärken zu erkennen und die Stärken des Gegenübers zu feiern und beide gewinnbringend zu vereinen. In unseren Privatleben klappt das doch schon recht gut. Wie oft wird aus 1+1=3? Männer haben ihre von der Natur aus in die Wiege gelegten Vorteile, Frauen auch. Durch New Work, rückt Macht, Dominanz, Kraft und Tatendrang weiter nach hinten, dafür dürfen die mehrheitlich weiblichen Eigenschaften aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden. Empathie ist für alle wichtig. Geht weiterhin in die Seminare Männer, seht aber auch ein, dass die größte Kompetenz hierzu bereits mitten unter euch weilt und darauf wartet, erweckt und gestärkt zu werden. Und Frauen, nehmt diese große Verantwortung an – das wirkliche New Work ist unsere Antwort auf ein erfolgreiches, sinnvolles und nachhaltiges Wirtschaften. … Und stimmt, das Kommunizieren braucht viel Zeit. Und stimmt, Zeit ist rar in den Unternehmen. Dafür führt es zu weniger Missverständnissen, weniger Fehlern, weniger frustrierter Kunden und Kollegen, mehr Verbundenheit und macht Spaß.

Fazit Noch nie waren die weiblichen Qualitäten im Unternehmen mehr gebraucht wie heute. Etwas, was unseren machtorientierten Männern noch immer enorm schwerfällt, dürfen wir Frauen endlich in unseren Rollen in den Unternehmen wiederentdecken, freilegen und zelebrieren. So sind es Qualitäten wie Empathie, Führsorge, Verbundenheit, Ganzheitlichkeit, Menschlichkeit, Kreativität, Liebe und Sinnhaftigkeit, die die Grundlagen wichtiger Antworten auf unsere aktuellen Herausforderungen schaffen. Herausforderungen wie den Fachkräftemangel, unsere besten Mitarbeiter zu binden, Gewohnheiten und Strukturen zu hinterfragen, Potentiale und Menschen zu entwickeln und Visionen zu leben. Die zukünftige Führungskraft im New Work Kontext ist ein servant leader und dieser sprüht vor Weiblichkeit. Back to he roots Ladies!





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